Geduldiges Ankommen

Vermutlich gibt es diesen Bericht genau in dieser Form auch schon von unserem letzen Besuch, aber für alle, die sich zum ersten Mal auf die Reise mit uns begeben haben, wiederholen wir es: es dauert eeeeeeewig, bis man in Limithana ankommt. Wir sind Montag, 22.4.2024, am Abend in den Flieger gestiegen. Aufgrund einiger Verspätungen und eines verpassten Anschlussfluges waren wir dann ca. 20h später in Kathmandu. Am Tag darauf haben wir uns - entgegen des Rates des Rezeptionisten - für den Microbus nach Pokhara entschieden. Ein Fehler, wie sich bereits kurz nach der Stadtgrenze herausstellte. Ab Kathmandu ist nahezu durchgängig Baustelle. Sehr staubig, sehr holprig. Vor allem in der letzten Reihe auf der Hinterachse eines massiv überladenen Kleinbusses. Nach 8h waren wir in Pokhara - 180 km westlich von Kathmandu. Nach einer Übernachtung in Pokhara wollten wir den (geringfügig) komfortableren Jeep in das ca 70km entfernte Limithana nehmen. Der Jeepfahrer sollte uns zwischen 13 und 14 Uhr in Pokhara einsammeln. Um kurz nach 12 bekamen wir den Anruf, er könne uns nicht finden. Naja, kurzum: es war etwas chaotisch. Wir fanden den Jeep und fuhren erstmal 2 Stunden durch Pokhara, sammelten alle Mitfahrer*innen ein und dann ging es wirklich los. Am Abend des 25.04. erreichten wir Limithana.


Dipendra und Gita, die beiden Direktor*innen der Schule empfingen uns gerührt. Hier hat sich einiges verändert, denn Ama (Mama von Dipendra) wohnt nicht mehr hier. Sie ist zu ihrem anderen Sohn nach Chitwan gezogen. Dementsprechend gelten hier plötzlich andere Regeln: Wir hatten ein kleines Bier (!!) und haben Ei gegessen. Undenkbar mit Ama im Haus. Danach haben wir noch ein paar, aus Perspektive von Gita und Dipendra, schöne und schlechte Nachrichten überbracht: nach 9 Jahren Wartezeit für die beiden und damit verbundenes Unwohlsein, uns in einem Zimmer schlafen zu lassen, hatten wir 2020 zwischenzeitlich geheiratet. Erlösend. Schlechte Nachricht: wir müssen kommende Woche schon wieder abreisen - eine Enttäuschung. Wir entschieden uns, so schnell wie möglich mit der Planung der Folgetage loszulegen und dann auch direkt umzusetzen. Ab Freitag, 26.04. heißt es: Entscheidungen treffen, arbeiten!

Es ist nun unser viertes bzw. fünftes Mal hier in Nepal. Manches geht echt voran.
Internet gibt es anscheinend wirklich überall. Der Straßenausbau ist enorm - aktuell ist allerdings alles großteils in Baustelle. Manches hingegen ist eher erschreckend: Die Luftverschmutzung ist so stark, dass man kaum zum nächsten Hügel sieht. Auch von Limithana aus. In den Städten ist das noch krasser. Es ist das Ende der Trockenzeit, aber dass es in den letzten Monaten kein Mal regnete, ist dann doch heftig. Einige Waldstücke um Limithana herum brennen aktuell. Es wird schwieriger, hier gut zu überleben, sei es aufgrund mangelnder Jobperspektiven auf dem Land oder des Klimawandels. Das stimmt uns natürlich auch nachdenklich. Wohin führt das hier eigentlich?